Bogner - ? Ob der denn nun ein Bogenbauer oder ein Bogenschiesser war bzw. ist - da gibt es verschiedenste Meinungen darüber. Nun ja, also auf jeden Fall für denjenigen der sich nichts selber zusammenreimen will, es gibt da ein Werk mit dem Titel "Lexikon der untergegangenen Berufe - Von Abdecker bis Zokelmacher" Autor: Rudi Palla, 444 Seiten Taschenbuch, erschienen im Eichborn Verlag, ISBN 3-8218-4491-4 Und siehe da, es ist so daß beides im Falle Bogner seine Bedeutung hat, wenn doch die Bezeichnung eindeutig aus der beruflichen Tätigkeit des Bogenbauens hervorgegangen ist. "Bogner", liest sich da, "gehörten einst zu den wichtigsten Handwerkern, die eines der ältesten Handschießgeräte, den Bogen, verfertigten....... usw. usf. .. Geschossen wurde mit befiederten Pfeilen, ...... die wiederum wurden von den Pfeilschnitzern hergestellt" Aha, also noch eine Berufsbezeichung. Und dann noch folgendes: "Es gab Zeiten, da Bogner und Pfeilschnitzer neben ihrer Handwerkstätigkeit zum Waffendienst auf den Ringmauern der Städte berufen wurden." Der Bogner hat also nicht immer "nur" gebaut sondern zeitweise auch Schützendienst geleistet (leisten müssen) und sicherlich entstand aus diesen Umständen heraus eine teilweise Doppeldeutung des Wortes, bzw., die Gewohnheit einen Bogenschützen dann gelegentlich auch als Bogner zu bezeichnen ungeachtet dessen er vielleicht gar kein Bogenbauer war. Im Anhang gibt es noch ein "Bescheidenes Kompendium der Namenskunde" und da findet sich unter Bögl, Bögle (bayr. württembergisch), Bögler, Bogner noch der Hinweis daß sich der Name vom Bogner oder Armbruster (Armbrustbauer) und auch vom Bogenschützen herleitet. Dann ist noch angemerkt, daß bevorzugt aus dem Holz junger Eiben die Bogen gefertigt wurden. Da stellt sich dann die Frage, wie "alt" war damals eine junge Eibe? Leider ist bei der jeweiligen Beschreibung kein extra Quellennachweis dabei, lediglich im Anhang ein gesammeltes Quellenverzeichnis. Das Buch ist trotzdem durchaus auch über dieses uns betreffende Thema hinaus lesenswert. |