STUTTGART 17.09.1997



Bosch-Areal noch ungewiß

Walter Veyhle will erst im November letztes Urteil abgeben

VON GERT FACH

Die Weichen für den Umbau des ehemaligen Behördenzentrums auf dem Bosch-Areal sind gestellt. Aber das heißt noch nicht, daß sich das zuletzt diskutierte Nutzungskonzept auch realisieren läßt - sagt Projektentwickler Walter Veyhle.

Bisher ging es bei der Umwandlung der teilweise unter Denkmalschutz stehenden Bauten aus der Gründerzeit des Bosch-Konzerns neben dem KKL nur um Konzeptionen. Jetzt ist Architekt Roland Ostertag, der vor Jahren schon einen Ideenwettbewerb des Landes für dieses Areal im Landesbesitz gewonnen hatte, erst an der Vorplanung. Auftraggeber sind die beiden Investoren- und Nutzergruppen, die dieses Vorhaben zusammen verwirklichen wollen: Deyhle/Veyhle/Fink und IG Boschareal/Müller-Altvatter. Verbunden sind diese beiden ursprünglich konkurrierenden Gruppierungen nach wie vor nur über Absichtserklärungen.

Im November soll Architekt Ostertag (Isernhagen/Stuttgart) die Vorplanung fertig haben. ,,Die IG Boschareal wirkt mit und wird laufend informiert'', versichert Veyhle. Aufgabe des Architekten sei es, auf der Grundlage des auch im Gemeinderat verabschiedeten Nutzungskonzepts ,,auch die Probleme zutage zu fördern''. Erst dann ,,können wir endgültig entscheiden, ob das alles wirtschaftlich durchführbar ist'', sagt Veyhle.

Läßt sich das Konzept verwirklichen, rechnet Veyhle mit einem Baubeginn auf alle Fälle im nächsten Jahr. Der einmal genannte Termin ,,Frühjahr 1998'' lasse sich jedoch nicht realisieren. Letztlich hängt der Start des Vorhabens auch davon ab, wie schnell der Gemeinderat die rechtlichen Voraussetzungen schafft. Die Hoffnung von OB Wolfgang Schuster, bereits Silvester 1999 das fertige Bosch-Areal feiern zu können, will Veyhle nicht zerstören: ,,Das ist nicht zu optimistisch - wir bauen schnell.''

Das bisher vorliegende Konzept, dessen Umsetzung auch noch das Land als Anbieter des Grundstücks absegnen muß: großer SB-Markt, sechs Kinos (1500 Plätze, auch für sonstige Veranstaltungen nutzbar), 300 zusätzliche Tiefgaragenplätze, Einzelhandel, Kleingewerbe, Gastronomie, Büros und Wohnungen.

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