Stuttgarter
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STUTTGART 22.4.1998

 

In Gaisburg kein Schwein gehabt

Das Verwaltungsgebäude des früheren Schlachthofs in Gaisburg stand eigentlich schon zum Verkauf und sollte in eine Gaststätte mit Räumen für ein Schweine-Museum umgewandelt werden. Als sich die Stuttgarter Lokal- und Museumsbesitzerin Erika Wilhelmer als einzige Bieterin schon auf den neuen Besitz freute, machte der Gemeinderat einen Rückzieher: Das Gebäude bleibt im Besitz der Stadt. Somit ist dort auch die Zukunft der fünf Wohnungen gesichert. Die Büros sind oder werden vermietet, bestätigt das Liegenschaftsamt der Stadt. Von einem Existenzgründerzentrum, wie es die SPD einmal überlegt hatte, ist schon lange keine Rede mehr.

¸¸Wir haben noch keine Ersatzräume gefunden'', sagt Michael Wilhelmer. Für das Museum (derzeit in Bad Wimpfen) wäre schon eine historische Lage oder ein entsprechendes Gebäude nötig, ¸¸und das hat sich bisher in Stuttgart nicht angeboten''. Es bleibe jedoch bei dem Plan, das Schweine-Museum nach Stuttgart zu verlegen, auch wenn die Wilhelmers im ersten Anlauf beim alten Schlachthof damit kein Schwein gehabt haben: ¸¸Wir müssen Ende 1999 die Räume in Bad Wimpfen aufgeben.''

Das ehemalige Verwaltungsgebäude des Vieh- und Schlachthofs (seit Frühjahr 1992 geschlossen) stammt aus dem Jahr 1909. Schon damals waren dort Wohnungen für Bedienstete eingerichtet. Das weitgehend intakte Gebäude steht auch als Überbleibsel des Schlachthofs unter Denkmalschutz. Aus dem übrigen Gelände wird derzeit ein Gewerbegebiet (fertig im Jahr 2000). fac