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Eine "Sonderbestattung" des Vöhinger Friedhofs
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In einem Grab wurde der Tote auf dem
Bauch liegend bestattet. Seine Beine waren derart angewinkelt, daß seine
Fersen in Höhe des Gesäßes zu liegen kamen. Eine kleine
Eisenschnalle neben dem linken Unterschenkel könnte darauf hindeuten,
daß ein Gürtel diese ungewöhnliche Beinstellung fixiert
hat. Wie die anthropologische
Untersuchung zeigte, handelte es sich hier um einen etwa 30 bis 40 Jahre alten
Mann, 1,65 bis 1,70 m groß und offensichtlich muskulös. Trotz
verschiedenen Auffälligkeiten (z.B. degenerative Erscheinungen an der
Wirbelsäule, Abnutzung der Zahnkronen) lassen sich keine
Gewalteinwirkungen feststellen, die zum Tod geführt haben könnten.
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Tote, die auf dem Bauch
liegend bestattet wurden, gibt es nahezu in allen archäologischen Epochen.
Man nimmt an, daß sie im Leben auffällig waren und die Gemeinde sich
auf diese Weise vor ihrem Wiedergängertum schützen wollte. |
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