Anzahl der Arbeitsplätze:
Etwa 30 - 40 Personen würden wohl in die Bänke des Studiersaals passen.
Ich weiß nicht, ob es da Beschränkungen von seiten des Archivs
gibt.
Technische Ausstattung:
Ein Verwandter von mir, der zur gleichen Zeit im Archiv war, konnte
eine Photokopie eines Kirchenbucheintrags sofort mitnehmen (Gegen Bezahlung,
natürlich). Bei einem zweiten Versuch wurde er allerdings darauf vertröstet,
daß man ihm die Kopie als Mikrofilm zuschicken werde (was ihn deutlich teurer
kam). Ich kann aber nicht sagen, wie es zu diesem unterschiedlichen Verhalten
kam, da ich nicht direkt dabei war.
Gebühren:
Wie in Olmütz 20 Kcs pro Buch
Deutschkenntnisse der Mitarbeiter:
Alle Bedienstete mit denen ich sprach (3 oder 4) konnten deutsch verstehen
und auch etwas sprechen. Die Leiterin des Studiersaal (Name ist mir
leider entfallen) spricht fließend deutsch.
Arbeitsmöglichkeiten:
Im Prinzip geht es Troppau genauso zu, wie es bereits im www-server fuer
Olmütz beschrieben ist. Ich bin einfach unangemeldet hereingeschneit und
wurde sehr freundlich und hilfsbereit von zwei jungen Damen empfangen.
Nach dem Ausfüllen eines Formulares konnte ich beliebig viele Kirchenbücher
bestellen und sofort vor Ort durchsehen.
Bei Problemen bekommt man fast immer eine kompetente Auskunft. Überhaupt
waren die Bediensteten sehr hilfreich. Einer Besucherin wurde sogar beim
Entziffern der Einträge geholfen.
Bestände von Genealogischem Interesse:
Laut Auskunft des Personals lagern im Archiv alle Kirchenbücher aus
Nordmähren, bis auf den Bezirk Olmütz. Diese sind in Olmütz zu finden.
Auch Urbarien und Kaufverträge können dort eingesehen werden.
Für den Bereich Hillersdorf existieren 'schwarze Listen' der Jesuiten
über die dort ansässige evangelische Minderheit. Auf diese Quellen sind
wir durch Nachfragen bei den Bediensteten gekommen. Wie gesagt: sehr hilfsbereit
und kompetent. Ich habe sogar Hinweise über Kirchenbücher in Polen
bekommen, für die sie in Troppau gar nicht zuständig sind.
Die Problematik mit den neueren Kirchenbüchern ist die gleiche, wie in
Olmütz. Ich kann nur für folgende Kirchenbücher detaillierte Auskunft geben:
Lichten (Lichnov):
Beginn der Aufzeichnungen 1664
Geburten bis 29.12.1900
Hochzeiten bis 22.11.1892
Sterbefälle bis 28.12.1890
Seitendorf (Horni Zivotive):
Geburten bis 23.8.1891
Hochzeiten bis 20.11.1866
Sterbefälle nur bis 14.12.1826 !!
neuere Kirchenbücher befinden sich auf dem Gemeindeamt in Bennisch (obecni urad
Benesov).
Abschriften aus jüngeren Kirchenbüchern bei den tschechischen Gemeindeverwaltungen
neuere Kirchenbücher befinden sich im Rathaus Jaegerndorf (mestsky urad Krnov)
Dort habe ich eine Geburt und einen Sterbefall heraussuchen lassen. Obwohl
die Kirchenbücher in meinem Beisein durchgesehen wurden, durfte ich nicht
selbst blättern und auch nicht die Einträge abschreiben. Stattdessen wurden
mir die Daten einige Wochen später per Einschreiben und Nachnahme zugeschickt.
Kostenpunkt DM 30,- pro Brief, da beide Vorgänge einzeln verschickt wurden.
Für insgesamt DM 60,- hatte ich dann eine tschechische Abschrift der
Kirchenbucheinträge, die auch noch unvollständig und bei der Angabe der
Geburtsdaten der Eltern zudem falsch waren. Das war wohl das erste und
letzte Mal, daß ich so vorgegangen bin.
Da die Bediensteten in Krnov kein Wort deustch und nur sehr wenig englisch
verstanden und es mit meinem tschechisch auch nicht weit her ist, war die
ganze Anfrage sowieso etwas schwierig. Ich werde es das nächste Mal mit
einem Dolmetscher versuchen. Vielleicht gelingt es mir, dann einen direkteren
und billigeren Weg zu finden, um an die Daten zu kommen.