Bitumen als Strassenbelag
Rutschpartie garantiert


Wenn Motorradfahrer stürzen, wird als Ursache oft überhöhte Geschwindigkeit angegeben.
Aber nur in 30% aller Unfälle sind Motorradfahrer an Unfällen selbst schuld. Der wahre Grund liegt aber eher auf der Straße, als im Verhalten der Motorradfahrer. Bitumen, ein Naturmaterial, kommt in praktisch allen Straßenbeläge vor. Ungefährlich ist es nur , wenn es als Mischung mit Asphaltgestein auf die Straße gebracht wird. So entsteht ein solider Straßenbelag. Kritisch wird es bei einem bestimmten Verfahren, das nur bei Ausbesserungsarbeiten benutzt wird. Ausbesserungen sind gerade jetzt, nach einem langen, harten Winter nötig; die Straßen haben nicht nur Schlaglöcher, sondern kleine Risse in der Oberfläche, die, wenn sie nicht sofort geflickt werden, in Monaten zu großen Schäden werden.
Bei einem besonders billigen und einfachen Verfahren wird Bitumen über mehrere Risse einfach auf die alte Straßenoberfläche gespritzt. Anschließend wird eine Splitschicht in das noch weiche Material eingewalzt. Nachteil: der Split wird schon nach kurzer Zeit entweder in den Belag eingedrückt, oder durch starke Belastung aus dem Bitumen, und damit aus der Straßenoberfläche ,,herausgefahren". Ergebnis: Bitumen bleibt allein übrig, die Fahrbahn wird spiegelglatt. Damit wird jede Straße mit solchen Flecken zum Risiko für Motorradfahrer; denn immer dann, wenn ein Motorrad kurzfristig aus seinem Gleichgewicht gebracht wird, also beim Beschleunigen, Bremsen oder bei Kurvenfahrten wird eine glatte Oberfläche zum besonderen Risiko. Bei Regen wird es noch schlimmer: denn solange die Straße trocken ist, kann der Fahrer dem Belag noch ausweichen. Aber bei Regen sind diese Flicken oder auch ganze Bitumenstrecken nicht erkennbar. Selbst Autofahrer, die zwei Räder mehr auf der Straße haben, würden auf einem Bitumenflicken in Schwierigkeiten geraten: der Bremsweg auf Bitumenstraßen ist gut dreimal so lang. ADAC und das Institut für Zweiradsicherheit fordern schon seit Jahren, daß Bitumen in seiner einfachsten Form nicht mehr auf die Straßen soll. Bislang vergeblich. Beide Organisationen fordern alle Motorradfahrer auf schriftlich solche glatten Stellen bei den zuständigen Straßenbauämtern zu melden.



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