Essen, 1. Oktober 1996
"Jeder Motorradfahrer macht immer wieder am eigenen Leib 'Bekanntschaft' mit gefährlichen straßenbaulichen Problemen", schildert IfZ-Leiter Reiner Brendicke den Grund für die Aktion. Was für den einen Motorradfahrer gerade noch gut ausgeht, kann für den nächsten einen Sturz bedeuten. Die Straßenbaubehörden könnten oft nur schwer erkennen, an welchen Stellen für die Motorradfahrer besondere Gefahren drohen - meist ist nicht mit dem "bloßen Auge", sondern nur durch eine aufwendige Messung festzustellen, ob beispielsweise die Fahrbahnoberfläche zu glatt ist.
"Der Meldebogen erfüllt gleich zwei Zwecke", betonte Brendicke bei der Vorstellung des Bogens. Einerseits erleichtere er den schriftlichen Hinweis auf eine konkrete Gefahrenstelle. Dies sei ein Schutz für die Biker, weil die Behörden aktiv werden müssen, wenn das Problem erst "aktenkundig" ist. Andererseits seien die Hinweise der Motorradfahrer eine nicht zu unterschätzende Hilfe für die Zweiradkollegen.
An die Adresse der Fahrer richtet das IfZ die Bitte, nur wirklich gravierende Problemstellen zu melden, um die Wirksamkeit der Aktion nicht zu gefährden.
Gleichzeitig bittet das IfZ Behörden und Polizei, Warnungen von Motorradfahrern ernst zu nehmen. Wo sich die Meldungen über eine Gefahrenstelle häufen, sollte die Fahrbahn genau überprüft und gegebenenfalls zügig ausgebessert werden, um Unfälle zu vermeiden.
Eine Orientierung für Straßenbaubehörden, wie Problemstellen motorradgerecht repariert werden können, enthält das IfZ-Praxisheft Nr. 6 "Motorradfreundlicher Straßenbau". Es kann gegen eine Schutzgebühr von DM 5,- in Briefmarken sowie einen adressierten und frankierten DIN-C-5-Umschlag beim
Institut für Zweiradsicherheit Postfach 120 288 45314 Essenbestellt werden.