Dieses Jahr ('99) in Teublitz wurde nur der Blattschuß gewertet,

drei Pfeile durften, wie üblich, geschossen werden, jedoch Körpertreffer wurden nicht gewertet - bzw. gleich null.

Teublitz - Black Hill Bowhunters - highlight des traditionellen JAGDBOGEN sports - wer's kennt freut sich schon jedes Jahr auf die Bogenkontrolle, die ein fester Bestandteil des Teublitzer Turniers ist, und ein Merkmal der Tradition die in diesem besonderen Verein gepflegt wird, ebenso wie die zwei verschiedenen Parkure.

Wenns auch manchen keinen Spaß zu machen scheint - diese Wertung ist nur gut und wichtig. Viele Turniere werden heute als 3-D Jagbogenturnier angeprießen, die eigentlich Feldbogenturniere auf 3-D Scheiben sind. Nichts gegen den Feldbogensport, gut, wichtig, interessant und eigentlich, die klassischen Feldbogenscheiben mit Ringen sind von der Trefferwertung anspruchsvoller als die jetzt üblichen 3-D Ziele mit nur zwei Wertungszonen. Nun, jeder Verein veranstaltet ein Turnier nach den Regeln die er gut und richtig findet, und ich als Schütze akzeptiere das durch meine Meldung. Wenn es mich nicht interessiert, oder ich die Regeln nicht akzeptieren kann, dann fahr ich dort nicht hin. Was mir ein Rätsel ist, warum ist es besser wenn ich mit z.B. 600 Ringen auf dem 24'ten Platz lande, als wenn ich mit 300 Ringen bei einer schwierigeren Wertung auf dem gleichen Platz lande.

Ich finde es gut, das von der Wertung her ein Unterschied besteht, wenn ein Pfeilbogenturnier den als Jagdbogen-Turnier angeprießen wird. Im Laufe der Jahre ist die Bedeutung des Begriffes "Jagdbogen" zu einer blosen Umschreibung geworden. Es hört sich halt besser an als "Feldbogen".

Ich habe mich sehr darüber gefreut, daß die Black Hill Bowhunters etwas Neues ausprobiert haben. Diese Wertung ist besser als die sogenannten Hunterrunde, denn die Möglichkeit drei Pfeile zu schiessen ist wichtig um Fehler beim Schuß zu erkennen, zu korrigieren und durch einen zweiten oder dritten Pfeil das eigene Können zu bestätigen, oder zumindest zu prüfen. Der Anreiz auch wirklich drei Pfeile zu schiessen ist bei einer solchen Wertung, und darauf abgestimmten Parkuren, also keine großen Entfernungen, viel größer als sonst. Auf anderen Turnieren hab ich es oft beim ersten, glücklicherweise irgendwo in der Scheibe steckenden Pfeil belassen, ohne mir darüber Gedanken zu machen, daß ich ins Blatt treffen wollte und im eigentlichen Sinn vorbeigeschossen habe.

Es wäre interresanter, wenn mehr Turniere mit unterschiedlichen Wertungen geschossen werden. Allerdings glaube ich nicht, daß sich da sehr viel ändert, zu wichtig ist in diesen Zeiten die Vergleichbarkeit der Punkte-Ergebnisse und manche Schützen scheinen schon damit überfordert zu sein, einen Schußzettel mal anders als mit dem 20/16 System auszufüllen.

Ein Argument dass ich immer wieder gehört habe, gegen diese Wertung, war "es ist ja nicht wegen mir, aber man muß doch auch an die Kinder denken, der Nachwuchs ist doch wichtig für den Sport". Bisher hatte ich noch nie den Eindruck, dass Kinder besonders punktegeil sind. Sie wollen hauptsächlich eines, nämlich bogenschiessen. Wenn die Kinderpflöcke ordentlich gesetzt sind, haben Sie immer ihre Freude, egal wie dann gewertet wird. Dieses Argument kann ich somit nicht gelten lassen, den dahinter versteckt sich die Enttäuschung über die eigene Leistung. Egal welche Wertung stattfindet, es ist doch eher fraglich, warum die Kinder überhaupt mit den gleichen Wertungen schießen müssen, mit denen schon viele Erwachsene ihre Probleme haben. Wenn den Kindern etwas die Freude nimmt, dann sind das rumnörgelnde und schimpfende Erwachsene, die nicht bereit sind eine Herausforderung anzunehmen und dann alles verantwortlich machen für ihre schlechte Leistung, bloß nicht sich selbst.

Die Black Hill Bowhunters haben einen Weg aufgezeigt, der glaube ich wichtig ist, um dem Jagdbogensport wieder mehr Bedeutung zukommen zu lassen und ich hoffe das nächste Jahr dort wieder so zu schiessen.

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1999


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