- Traditionell
bogenjagdliches in Deutschland - Monty Browning, diesjähriger besonderer Gast auf dem Traditional Rendezvous des TJBD's, hat einen ausführlichen Bericht über seine Erlebnisse auf diesem Treffen geschrieben und dieser ist nun im "Traditional Bowhunter Magazine", Dez/Jan Ausgabe, erschienen. Das bekannte und auflagenstarke "Traditional Bowhunter Magazine" wird weltweit gelesen, hauptsächlich in den USA, aber weit darüber hinaus hat es seine Leserschaft, unter anderem auch im deutschsprachigen Raum. Grundsätzlich für den TJBD ein toller Erfolg nun auch international einem großen Publikum vorgestellt zu werden und daß von einer sehr bekannten und geschätzen Persönlichkeit. Überrschenderweise sind allerdings auch einige Darstellungen in diesem Bericht die meinen allgemeinen Erkenntnissen und Erfahrungen hierzulande nicht entsprechen. So z.B. daß Deutschland die Heimat vieler traditioneller Bogenjäger sei, das TR die Veranstaltung wäre, wo sich vereinsübergreifend diejenigen treffen die der Bogenjagdlegalisierung in D eine starke Stimme verleihen wollten, oder die Aussage, in Deutschland wäre selbst roving und stump shooting nur auf privatem Gelände und mit Genehmigung möglich - Tatsachen die meinen und ich denke den Erfahrungen einiger anderer traditioneller Bogensportler hierzulande nicht entsprechen. Wie immer vor allem letztere Erkenntnis zustande kam, es ist nie einfach gerade einem Amerikaner die Unterschiede des jagdlichen Bogenschiessens hierzulande im Vergleich zu seinen heimatlichen Erfahrungen zu vermitteln. Schon alleine daß es in den USA ein Grundrecht Waffen zu tragen gibt, woraus auch das allgemeine Recht zur Jagd abgeleitet wird, ist für viele Jäger dort immer noch eine Selbstverständlichkeit, wie es für uns gerade im Gegenteil eine Selbstverständlichkeit ist, eben nicht ohne weiteres Waffen tragen oder benützen zu dürfen. Insgesamt gesehen hat das im jeweiligen Fall seine Vor- und Nachteile, und kann (bedauerlicherweise) nie nur aus jagdlicher Sicht gewertet werden. Gerade das jagdliche Bogenschiessen ist in den USA aus der richtigen Bogenjagd heraus entstanden, bei uns entspringt es einem oft zunächst theoretischen Interesse und es ist nicht einfach rückzuschliessen, daß all diejenigen hierzulande die auf 3D-Tierbildscheiben schiessen, auch ein Interesse an der richtigen Bogenjagd haben, geschweige den Bogenjäger wären. Bei uns sind die, wie heißt das auf neudeutsch -"Synergien" - zwischen Jagd-Bogenschiessen-Bogenjagd bei weitem nicht mit dem vergleichbar was in Amerika geschehen ist. Nun, wie auch immer Monty Browning zu seinen Erkenntnissen gelangt ist, Tatsache ist, daß er nach bestem Wissen und Gewissen schreibt und jeder der ihn kennengelernt, bzw. auf dem TR erlebt hat, wird mir zustimmen, das er keiner von denen ist der sich irgendwas aus den Fingern saugt und der Grundtenor seines Berichts zeigt deutlich, daß er genauso von dem Erlebnis und den Bogenschützen die er auf dem TR kennengelernt hat beeindruckt war, wie das die deutschsprachigen Teilnehmer von ihm waren. Ich auf jeden Fall lege großen Wert auf die Worte eines traditionellen Bogenjägers wie Monty Browning und wenn er schreibt daß er auf dem TR die zukünftigen Thompsons, Popes & Youngs, Comptons, St. Charles und Bears der deutschen traditionellen Bogenjagdszene kennengelernt hat, dann ist das für mich eine absolut beruhigende Erkenntnis was die Zukunft des Bogensports in unserem Lande betrifft. Diese historisch bedeutenden Persönlichkeiten haben nie etwas getan was die freie Ausübung, auch die der turniersportlichen Anwendung, von Bogen und Pfeilen in irgend einer Weise gefährdet hätte und ich vertraue darauf, daß sich die entsprechenden Persönlichkeiten hierzulande dieses großartige Lob eines so aufrichtigen und integren Mannes wie Monty Browning auch in dieser für uns ja nicht ganz belanglosen Hinsicht zu Herzen nehmen werden, auch wenn er da etwas andere Priortäten setzt, was man ihm als Nichtkenner hiesiger Verhältnisse selbstverständlich nachsehen muß. e.c.r |