aus den Veröffentlichungen des Landesdenkmalamts Baden-WürttembergDokumentation und Restaurierung der mittelalterlichen Glasfenster aus St. Dionys in EsslingenDas MaßnahmenkonzeptMit der Untersuchung und den Arbeitsproben wurden für die sechs repräsentativen Scheiben spezifische Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Daraus ergaben sich Leitlinien für die Behandlung der übrigen Scheiben. Dies bedeutet, daß es keine einheitliche Empfehlung für alle Scheiben und alle eventuell auftretenden Problemstellungen gibt. Die Vorgehensweise muß Schritt für Schritt für jedes Fenster überprüft und festgelegt werden. Dazu wurde eine Fachkommission gebildet, die den beauftragten Restaurator bei den anstehenden Arbeiten berät und mit ihm die nächsten Arbeitsschritte festlegt. Die Kommission besteht aus Vertretern der Dombauhütte Köln, dem Leiter der Corpusstelle Freiburg und dem Landesdenkmalamt. Es wurden folgende Maßnahmen beschlossen:
Aufgrund der oben beschriebenen Arbeitsproben muß festgestellt werden, daß eine Reinigung generell nicht möglich ist, denn bei jeder Scheibe ist jeweils nach dem Zustand der Vorder- und Rückseite zu unterscheiden, ob und wieweit eine Trockenreinigung vorgenommen werden soll und kann. Die Festigkeit der Ablagerung und der Zustand der Bemalung sind dabei die Hauptkriterien. Teilweise kann nur nach einer Vorsicherung der extrem gefährdeten Bemalung gereinigt werden. Weiterhin muß der jeweilige Reinigungsgrad und die damit verbundene Aufhellung auf das Gesamterscheinungsbild abgestimmt werden. Eine Entscheidung darüber wird in der Kommission getroffen. Eine feuchte Reinigung wird um weitere Korrosion an den bereits stark verwitterten Oberflächen nicht zu begünstigen, generell ausgeschlossen. Die in den exemplarisch untersuchten Feldern angelegten Befundstellen bleiben unangetastet. Sie stellen besonders sensible Kontrollbereiche dar, an denen bei späteren Überprüfungen etwaige Veränderungen ablesbar sein sollen. Text: Peter Berkenkopf (Köln), Otto Wölbert (Stuttgart) - Redaktion: W.M. Werner - 15. Dezember 1997 Für Anregungen oder Fragen: Wolfgang M. Werner wmwerner@web.de |