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REGION STUTTGART 19.01.1999



Marbach wirbt mit Fachwerk

Schillerstadt will Tourismusgemeinschaft beitreten

Marbach - Die Schillerstadt Marbach will künftig nicht nur als Geburtsort des schwäbischen Dichterfürsten für sich werben, sondern auch aus dem historischen Ortskern größeres Kapital schlagen. Sie tritt der Deutschen Fachwerkstraße bei.

VON SASCHA SCHMIERER

In dieser Arbeitsgemeinschaft haben sich bundesweit bislang 84 Städte mit bedeutendem Fachwerkbestand zusammengeschlossen. Ziel des in Fulda ansässigen Verbunds: Auf die traditionelle Bauweise der Altstadthäuser und ihre ästhetischen Reize aufmerksam zu machen - und vor allem den Tourismus zu fördern. Bisher gibt es vor allem im Norden der Republik zwischen Stade und Hirschhorn acht Regionalstrecken mit malerischen Altstädten. Jetzt streckt die Arbeitsgemeinschaft ihre Fühler auch in die neuen Bundesländer und nach Süddeutschland aus. Auf Vorschlag des Stuttgarter Landesdenkmalamts könnten außer Bad Wimpfen, Eppingen und Mosbach auch sechs Fachwerk-Kleinode aus dem Kreis Ludwigsburg zu Haltepunkten der Tourismusstrecke werden. Gedacht ist an Besigheim, Bietigheim und Markgröningen, Steinheim an der Murr, Vaihingen/Enz und Marbach.

Die Entscheidung über den Beitritt war in der Schillerstadt umstritten. Im Oktober wurde der Beschluß zurückgestellt und an die städtische Sparkommission weitergeleitet. Die sollte mit dem Rotstift entscheiden, ob sich die Stadt den Jahresbeitrag von 1200 Mark überhaupt leisten will. Jetzt entschied sich der Verwaltungsausschuß einstimmig für einen Versuch - nicht zuletzt, weil sich der Besucherandrang bisher trotz Schiller-Geburtshauses und Nationalmuseums in überschaubaren Grenzen hält. Die neuen Städte der Fachwerkstraße werden in Regionalprospekten und Karten aufgenommen. Außerdem werden Broschüren mit Veranstaltungen gedruckt. Das Marbacher Engagement ist mit der Bedingung verknüpft, nach einem Jahr erneut über die Mitgliedschaft zu entscheiden - und zu prüfen, was der Beitritt unterm Strich bringt.

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