|
Altes Gymnasium harrt der neuen
Nutzung
CDU-Vorschlag: Moderner Anbau soll Interesse von Investoren wecken
Esslingen - Reisen bildet. Das beweist die CDU-Fraktion des Esslinger
Gemeinderats, die von ihrem Abstecher nach Dresden eine neue Idee fürs
Alte Schelztorgymnasium mitbrachte: Mit einem modernen Anbau an das Baudenkmal,
so meinen die Christdemokraten, könnte man potentiellen Investoren den
Kauf des leerstehenden Gebäudes in der Weststadt schmackhaft machen.
VON BETTINA BERNHARD
Es ist still geworden ums Alte Schelztorgymnasium. Nachdem der einst
geplante Gebäudetausch mit dem Land - Amtsgerichtsgebäude
(Landesbesitz) gegen Schelztorbau (städtisch) - durch den Kauf des
Neckarwerkegebäudes fürs Technische Rathaus hinfällig wurde,
harrt das Baudenkmal seiner ungewissen Zukunft und die Stadt potentieller
Investoren. Die Diskussion wieder anfachen will nun die CDU-Fraktion. Nach dem
Vorbild des Dresdner Justizministerialgebäudes, bei dem ¸¸die
Symbiose zwischen historischem Altbau und modernem Ergänzungsbau''
geradezu vorbildlich gelungen sei, könnte auch Esslingens altes Gymnasium
für potentielle Investoren attraktiv werden. Das meint zumindest
Fraktionschef Markus Grübel, der den Dresdner Vorbildbau aus seiner
vierjährigen Tätigkeit in den neuen Ländern gut kennt. Das
Justizgebäude zeichne sich dadurch aus, daß ein recht
unwirtschaftliches historisches Bauwerk durch einen geschickten Anbau erweitert
und die beiden Teile durch ¸¸Jahrhundertbrücken'' verbunden
wurden. Ein Konzept, das man auf Esslingen übertragen könnte, sagt
Grübel: ¸¸Wenn das Schelztorgymnasium erhalten bleibt und die
Flächen für einen künftigen Nutzer nicht ausreichen, kann auch
hier alt und neu verbunden werden.'' Einen Investor parat hat freilich auch die
CDU nicht. Und daran hapert's. Die Stadt hat größtes Interesse, die
Immobilie möglichst bald einer Nutzung zuzuführen. Den Weg dafür
hat man auch längst freigeschaufelt: Trotz der Bedenken der
Denkmalschützer darf das Gymnasium, das zuletzt als Asylbewerberunterkunft
diente, abgerissen werden, falls der Käufer das wünscht. Sollte er
sanieren wollen, winken Fördermittel, denn das Gelände wurde eigens
deshalb ins Sanierungsgebiet Weststadt aufgenommen. ¸¸Spruchreife
Ergebnisse'' habe OB Jürgen Zieger aus diversen Hintergrundgesprächen
mit möglichen Nutzern bisher allerdings noch nicht mitgebracht,
heißt es im Rathaus. Als Wunschkandidat gilt jedoch nach wie vor das
Landesdenkmalamt.
|