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REGION STUTTGART 28.01.1999



Bietigheim ebnet den Weg zum Umbau des Schlosses

"Geniales Konzept'' - Sanierung stößt auf Zustimmung

Bietigheim-Bissingen - Der Weg zur künftigen Kulturmeile im oberen Teil der Bietigheimer Fußgängerzone wird Stück um Stück geebnet. Am Dienstag abend segnete der Gemeinderat die Grundidee für die Sanierung und Erweiterung des Schlosses ab.

VON SASCHA SCHMIERER

Damit hat der millionenschwere Ausbau des Gebäudekomplexes eine weitere Hürde genommen. Sobald das bisher im Schloß beheimatete Finanzamt im Frühjahr ins neue Domizil in der Löchgauer Straße umgezogen ist, kann die Stadt mit der näheren Untersuchung der historischen Bausubstanz im Schloß beginnen. Möglichst noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten starten, die Fertigstellung ist für das Jahr 2002 geplant.

Nach dem Umbau soll das Schloß der städtischen Jugendmusikschule und der Jugendkunstschule als Unterkunft dienen. Außerdem wird das städtische Sport- und Kulturamt in dem alten Amtshaus untergebracht. Im Erdgeschoß ist eine Ladenpassage vorgesehen. Obwohl die Kosten noch nicht zu beziffern sind, herrscht in Bietigheim einhellige Zustimmung zu dem ehrgeizigen Projekt. Das liegt nicht zuletzt am Konzept des Stuttgarter Architekturbüros Kammerer + Belz, Kucher und Partner. Die Planer haben der Stadt einen gestalterisch anspruchsvollen Entwurf vorgelegt, der auch städtebaulich besticht. Vor allem wegen der Vorschläge zur schwierigen Erschließung des 38 Ar großen Areals bezeichnet Bietigheims OB Manfred List das Konzept gar als ¸¸genial''. Der Entwurf zeige, daß das Büro nicht nur die regionale Architekturentwicklung prägend beeinflusse. Vorgesehen ist, dem Schloßinnenhof eine zentrale Funktion für die Erschließung zu geben. Der Zwerchbau wird zum Foyer, von dem aus Besucher ins Hauptgebäude, in die Scheuer an der Stadtmauer und in die darunterliegenden Keller gelangen. Die andere Scheuer bleibt ein Solitär mit eigenem Zugang. Für die Jugendkunstschule ist ein Pavillon mit Glasfassade und begrüntem Dach geplant.

Nur das Landesdenkmalamt könnte der Planung noch einen Riegel vorschieben. Zwar soll die Fassade des Gebäudekomplexes weitgehend erhalten bleiben. Im Inneren jedoch stehen nutzungsbedingt umfangreiche Umbauten an. Grund: Mit einem ehrwürdigen Prachtbau hat das Schloß wenig gemein - durch die vielen kleineren Umbauten entstand in dem historischen Gebäude im Laufe der Jahrhunderte ein verwinkeltes Labyrinth von Fluren und Räumen.

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