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Schwerarbeit mit dem alten SchlachthofGrundstücke im
Gewerbegebiet sind fast vergeben - Bürohaus und Polizeigebäude
bleiben stehen
Baugrundstücke suchende Gewerbebetriebe stehen angeblich
Schlange im Rathaus. Wenn es jedoch wie beim Schlachthofgelände in
Gaisburg zum Schwur kommt, dauert es Jahre. Dies sei ein Sonderfall, sagt die
Stadt.
VON GERT FACH
Im März 1992 musste der einst städtische und später
privat geführte Schlachthof im Osten seine Tore schließen. Die
finanzielle Basis für einen wirtschaftlichen Betrieb hatte sich in Luft
aufgelöst. Was tun mit diesem acht Hektar großen Gelände in
bester Verkehrslage? Die Antwort war im Rathaus schnell gefunden: ein
Gewerbegebiet. Dieses mit Wohnungsbau zu kombinieren, wie es SPD und Grüne
forderten, scheiterte an der Mehrheit im Gemeinderat. Dem neuen Gewerbegebiet
Gaisburg stand nichts im Weg, zumal die Stuttgarter Straßenbahnen dort
mit einem erweiterten Busdepot den Grundstein dafür legen wollten.
¸¸Im Prinzip ist das ganze Gelände schon
verteilt'', sagte im Januar 1995 der damalige städtische
Wirtschaftsförderer Wolfgang Häfele. Erst fünf Jahre später
kann Reinhard Schäfer, Leiter des Amts für Stadterneuerung, Vollzug
melden: ¸¸Bis auf ein Grundstück ist alles vergeben. Ich gehe
davon aus, dass in diesem Jahr auf allen restlichen Grundstücken begonnen
wird.'' Auf zehn Grundstücken stehen die Betriebe bereits. Auf drei
weiteren wird gebaut. Wenigstens drei weitere kommen dieses Jahr dazu. Nach
acht Jahren ist ein Ende in Sicht - vergisst man die alten
Schlachthofgärten an der Ulmer/Franz-Wachter-Straße, deren Schicksal
nur in einem Teilbereich geklärt ist: ebenfalls Bauland. ¸¸Die
restlichen Gärten werden behutsam verlagert'', meint Schäfer. Aber
warum hat es trotz großer Nachfrage Jahre gedauert, bis dieses
Gewerbegebiet aufgesiedelt war? ¸¸Heute ist doch Abbruch gleich
Neubau'', sagt Schäfer. Das zu beseitigende Material musste akribisch
untersucht werden. Der Untergrund barg Überraschungen, bis hin zu alten
Klärwerken und Brunnen, von denen niemand mehr eine Ahnung hatte. In dem
Kanalnetz konnte man sich verlaufen. Und wenn es dann möglich war,
Bauschutt oder wieder verwertbares Material abzutransportieren, führte der
Neckar zu wenig Wasser, und das Beladen eines Schiffs war unrentabel.
¸¸Es war eine schwierige Arbeit'', sagt Schäfer. Doch die
Horrorvision aus den Anfangsjahren, wo bis zu 100 Millionen Mark Schaden durch
Altlasten befürchtet worden war, ist längst vom Tisch.
¸¸Wir hoffen, mit deutlich unter zehn Millionen Mark auszukommen,
inklusive Abbruch, Entsorgung und Erschließung'', so Schäfer. Da die
Stadt für diese Gewerbezone bis zur Inselstraße in Wangen von Bund
und Land 20 Millionen Mark Sanierungsmittel bekommen hat, ¸¸geht
die Rechnung dank der Grundstückserlöse einigermaßen auf''.
Das unter Denkmalschutz stehende frühere Bürohaus des
Schlachthofs und das benachbarte alte Polizeigebäude bleiben erhalten. Die
teilweise bewohnten Gebäude werden saniert (Beginn in diesem Jahr), der
Platz davor umgebaut. Dann bleibt eigentlich nur die Aufgabe, den Verkehr in
dem Bereich Ulmer, Wangener Straße, Langwiesenweg und Neckarwiesen nach
allen Seiten vernünftig an den Verkehr anzuschließen.
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