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Mammutprojekt in Pforzheim geplatzt PFORZHEIM (akw). An den
Grundstücksverhandlungen gescheitert ist das ehrgeizige
ECE-Großprojekt in Pforzheim. Mit dieser dürren Erklärung
überraschte Oberbürgermeister Joachim Becker (SPD) jetzt den
Wirtschaftsausschuss des Gemeinderats.
Die Stadt hatte vor, zusammen mit der Hamburger
Einkaufscenter-Entwicklungsgesellschaft (ECE) mitten in der Innenstadt ein
riesiges Einkaufszentrum zu bauen. Geschätzte Kosten: rund 250 Millionen
Mark. Sie hatte sich davon eine Aufwertung und Belebung der Innenstadt
versprochen. Laut eines Marktgutachtens sollte von dieser attraktiven Mall eine
Magnetwirkung weit ins Umland strahlen und Pforzheim als Einkaufsstadt wieder
attraktiv machen. Zwar hatte es wegen des Denkmalschutzes und von seiten der
Einzelhändler Vorbehalte und Widerstände gegen den geplanten
Einkaufsgiganten gegeben, letztlich geplatzt sind die Träume jedoch wegen
der komplizierten Grundstücksfrage. Mehrere Eigentümer, Banken, aber
auch Privatbesitzer waren an dem Preispoker beteiligt, der das Zentrum
¸¸in die Unwirtschaftlichkeit" getrieben hätte, sagte der
Sprecher des Oberbürgermeisters. Die Stadt hätte zusätzlich zu
den vom Gemeinderat bewilligten 40 Millionen Mark weitere
¸¸fünf bis zehn Millionen Mark" draufsatteln müssen. Rund
eine Million Mark an Planungskosten seien bis jetzt angefallen, woran die Stadt
mit 100.000 Mark beteiligt war.
In den Sand gesetzt worden sei dieses Geld jedoch nicht, meint
der OB-Sprecher und verweist auf die Gegenleistung, das Marketing- und das
Verkehrsgutachten, zwei grundlegende Untersuchungen. Einen Stillstand für
die Innenstadt werde es jedoch nicht geben. Bereits in vier Wochen, wolle der
Oberbürgermeister neue Pläne für das Bohnenberger Schlössle
präsentieren . Das ist das Filetgrundstück, das die Stadt in das
Einkaufszentrum eingebracht hätte und das seit Jahren als Parkplatz
genutzt wird.
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