Historischer Garten bringt den Osten näher an den Neckar AUS DEN STADTTEILEN
Der verwilderte Osthang des Villa-Berg-Parks soll wieder in seine
historische Form gebracht werden - samt ursprünglichem Wegesystem. Die
Maßnahme gehört zum Gesamtprojekt Neckarpark.
Von Inge Jacobs
Dass Stuttgart eine ¸¸Stadt am Fluss'' ist, ist
für Eingeborene wie auch für Besucher kaum zu spüren. Dies gilt
auch und besonders für den Stuttgarter Osten. Welcher Ostler fühlt
sich schon als Flussanrainer? Kein Wunder. Gaisburg und Berg enden an der
geräuschvollen Schneise namens B10.
Daran wird sich zwar in geraumer Zeit nichts ändern. Aber
der Zugang zum Fluss für Spaziergänger und Radfahrer soll besser
werden. Bis in fünf Jahren soll der Park der Villa Berg bis an die B10
geführt werden - an dem geplanten Neubau des NWS-Logistikzentrums vorbei.
Später soll ein neuer, kinderwagengerechter Steg die Autoschneise
überwinden und über den Neckar bis an den Wasen führen - etwa
beim Campingplatz. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Zunächst will das Garten- und Friedhofsamt den verwilderten
Osthang des Villa-Berg-Parks wieder begehbar machen. Es handelt sich um die
Fläche zwischen der Cotta-Schule im Raitelsberg bis hinunter zur
Jugendfarm nahe dem Leuze. In Absprache mit dem Denkmalamt soll der alte
Parkcharakter mit seiner historischen Wegeführung wiederhergestellt
werden. Es gebe zwar noch Reste von damals - alte Bäume und
Wegeinfassungen - aber inzwischen sei viel Wildwuchs hochgeschossen, berichtete
ein Vertreter des Garten- und Friedhofsamts dem Bezirksbeirat Ost. Zu
klären sei auch mit dem Jugendamt, wie man die Wegeführung durch den
Abenteuerspielplatz gestalte.
Eine Geldspende der Helmut-Nanz-Stiftung - 100.000 Mark auf
fünf Jahre - ermögliche, dass mit der Wiederherstellung des alten
Parks noch in diesem Jahr begonnen werden könne. Auch ein Aussichtspunkt
sei vorgesehen. Die Kosten für das Projekt seien jedoch noch nicht
ermittelt worden, bisher gebe es nur Planungsentwürfe.
Beim Bezirksbeirat Ost rannte das Garten- und Friedhofsamt mit
seinen Plänen offene Türen ein. Der Beirat würde das Projekt
gern noch beschleunigen - wenigstens den ersten Bauabschnitt bis zum
Neckarufer. Bis der Steg komme, könne man ja auch Alternativlösungen
ins Auge fassen. Vize-Bezirksvorsteher Roland Döbele schlug vor:
¸¸Man könnte doch einen Fährbetrieb über den Neckar
machen.'' SPD-Beiratsmitglied Ulrich Gohl begrüßte das und setzte
noch einen drauf: Wie es denn mit einer kleinen Seilbahn über den Neckar
aussähe?
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