Alte Kelter in Fellbach
wird Mitte Juli eröffnet
FELLBACH. Die Alte Kelter in Fellbach wird am 15.Juli als
multifunktionaler Musentempel offiziell eröffnet. So kommt in dem
Gebäudeveteran, der zurzeit mit Millionenaufwand saniert wird, das Haus
des Weins des Verkehrsvereins Remstal-Route unter.
Von Martin Tschepe
Der Wengerter Christoph Schwegler, der in Endersbach eine
Vinothek betreibt, wird voraussichtlich das neue Domizil der Remstal-Route
führen. In dem Club sind knapp 150 Wengerter, Gastwirte und Kommunen
Mitglied. Die Vertragsunterzeichnung ist offenbar nur noch Formsache. Das Haus
des Weins soll mindestens an zwei Werktagen sowie am Wochenende geöffnet
werden.
Das zu Beginn des 20.Jahrhunderts erstellte Bauwerk, das seit
1977 unter Denkmalschutz steht, werde am 15. Juli eröffnet, nicht mit
lautem Getöse, sondern mit ¸¸angemessener
Zurückhaltung'', kündigte Oberbürgermeister Friedrich-Wilhelm
Kiel gestern bei einem Pressegespräch an. Das Gebäude mit einer
Nutzfläche von 3000 Quadratmetern wird von der Schwabenlandhallen GmbH
gemanagt. Es soll zu einem Treffpunkt von Weinzähnen aus nah und fern
werden.
Dass mit dem Wechsel von Jörg Aschbacher, dem nebenamtlichen
Geschäftsführer der Remstal-Route, von der Stadt Schorndorf nach
Fellbach jetzt auch noch die Geschäftsstelle des Clubs in die
Kappelbergstadt verlegt wird, ärgert manchen Wengerter aus dem Remstal.
Fellbach, sagen die Kritiker, liege doch gar nicht im Remstal. Darüber
wollte der Stadtchef gestern aber lieber nicht sprechen. Der größte
Ärger ist ohnehin längst vergessen. Fellbach bietet der Remstal-Route
800 Quadratmeter Fläche in der Kelter und hat obendrein die
Renovierungskosten getragen. Keine andere Kommune hatte ähnliches bieten
können. Künftig wird eben in Fellbach versucht, das Image des
Rebensafts aus dem Remstal zu verbessern.
Am 15.Juli wird in der Kelter neben dem Haus des Weins die
Dauerausstellung ¸¸Weinbau in Fellbach'' eröffnet. In drei
sogenannten Kojen sollen die Besucher über die Sozialgeschichte des
Weinbaus, über die Historie der Keltern und über das
Küferhandwerk informiert werden. Ferner wird mit der Schau
¸¸Gaststätten im ländlichen Raum 1870 bis 1970'' eine
Reihe von großen Ausstellungen eingeläutet. Im Mittelpunkt steht die
im Original wieder aufgebaute Schmidener Gaststube Pflug, die 1998 abgerissen
worden war.
In der Kelter sollen künftig Konzerte und Lesungen, Theater-
und Tanzveranstaltungen, aber auch Weinmessen und Trödelmärkte
angeboten werden. Die Veranstaltungen müssen aber stets um 22 Uhr beendet
sein-aus Rücksicht auf die Anwohner.
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