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Einsatz für den Spendentopf Förderverein
für Esslinger Franziskanerkirche wirbt weiter
ESSLINGEN. Mit Konzerten und Vorträgen setzt der Esslinger
Förderverein Franziskanerkirche in diesem Jahr seine Bemühungen fort,
Geld für die Sanierung des Baudenkmals zu sammeln. Der Spendenpegel steht
derzeit bei etwa 47000 Mark.
Von Helmar M. Heger
Der Franziskaner-, Hintere oder Georgskirche genannte Sakralbau
in der östlichen Altstadt zählt, obwohl nur noch als Fragment
erhalten, zu einem der frühesten Beispiele der deutschen
Bettelordensarchitektur. Der ¸¸Beinaheabriss'' im vorigen
Jahrhundert, der von der im 13. Jahrhundert erbauten Kirche allein den Chor
übrig ließ, hat die Standfestigkeit dieses Restes erschüttert.
Zu den mit 3,5 Millionen Mark kalkulierten Sanierungskosten will ein eigens
gegründeter Förderverein Franziskanerkirche zehn Prozent beisteuern.
Was bisher in den Spendentopf geflossen ist, nennt die Vereinsvorsitzende
Sylvia Greiffenhagen ¸¸kein tolles, aber auch kein schlechtes
Ergebnis''. Beim Spendeninkasso muss der Verein dicke Bretter bohren.
¸¸Es ist nicht einfach, für das Bauwerk zu werben'', bekennt
Greiffenhagen. Die Franziskanerkirche sei weniger bekannt und löse,
vermutet die Vorsitzende, auch nicht die ¸¸emotionale Stimmung''
aus, die beim bürgerschaftlichen Engagement für Stadtkirche,
Frauenkirche oder Münster St. Paul zu spüren sei.
Das Besondere an der Franziskanerkirche sollen verschiedene
Vereinsaktivitäten erhellen. Das Jahresprogramm, hofft Pfarrer Thomas
Schild, werde den Leuten Tätigkeit und Funktion der Franziskaner im
mittelalterlichen Esslingen näher bringen und die Bedeutung des Ordens
für die Kirchenarchitektur unterstreichen. Die Kirche der Franziskaner
galt als die eigentliche Volkskirche in der Stadt. Hier wurde deutsch für
die Armen gepredigt und Sozialarbeit geleistet. ¸¸Das muss ins
kollektive Geschichtsbewusstsein der Stadt zurückgeholt werden'', macht
sich Sylvia Greiffenhagen für eine entsprechende Informationskampagne
stark. Schild, der gerade an einem Buch über die Franziskaner arbeitet,
will bei fünf Vorträgen zwischen dem 15. März und dem 12. April
auf das Jahrhundert der Bettelorden eingehen. Am Sonntag, dem 13. Februar, ist
in der Villa Merkel ein Konzert ¸¸Nachtwanderung'' geplant, mit
Liedern zwischen Leben und Tod. Ein Chorkonzert des Oratorienvereins und ein
Benefizkonzert der Städtischen Musikschule sollen im Sommer folgen.
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