Ein Verein soll den Farrenstall retten
Landesdenkmalamt bezuschusst die Sanierung voraussichtlich
mit bis zu 670.000 Mark
GÖPPINGEN. Die Faurndauer wollen am kommenden Montag einen
Verein gründen, um den 300 Jahre alten Farrenstall zu retten. Das
denkmalgeschützte Gebäude ist einsturzgefährdet. Doch nun winken
Sanierungszuschüsse vom Landesdenkmalamt.
Von Klaus Nonnenmacher
Über 300 Jahre alt ist das Stallgebäude im historischen
Faurndauer Ortskern bei der staufischen Stiftskirche und dem ehemaligen
Rathaus. Doch es ist mittlerweile einsturzgefährdet. Vor einem Jahr war
gar von einem Abriss die Rede, doch die Faurndauer haben sich damals schnell zu
einer Initiative zum Erhalt ihres Farrenstalls zusammengeschlossen. Aus dieser
lockeren Verbindung, zu der sich dem Sprecher der Initiative Werner Stepanek
zufolge rund 130 Bürger zusammengeschlossen haben, soll jetzt ein
Förderverein "Initiative Alter Farrenstall Faurndau'' gegründet
werden.
Die Chancen für die Erhaltung stehen gut. Die
Stadtverwaltung hat auf den Aufschrei aus der Bürgerschaft reagiert. Der
kommunale Stall, in dem bis vor 18 Jahren noch ein Bulle untergebracht war, ist
für rund 20.000 Mark gesichert worden. Zudem wurde ein Sanierungskonzept
ausgearbeitet und das Landesdenkmalamt mit eingeschaltet.
Nach ersten Berechnungen würde das rund 750.000 Mark kosten.
"Es geht dabei vor allem um die Statik'', so Stepanek. In den fünfziger
und den sechziger Jahren seien bei Umbauten tragende Stützbalken entfernt
worden. Das Dach ist seither eingesackt, undicht geworden und deshalb sind
weitere Balken durch die Nässe am Vermodern. Wie die Faurndauer Initiative
befand jedoch auch das Landesdenkmalamt den Farrenstall für erhaltenswert
und hat bereits Zuschüsse in Aussicht gestellt.
Rund zwei Drittel der Baukosten (500.000 Mark) würde das
Land zur Sanierung beisteuern. "Wenn aber ein gemeinnütziger Verein die
Sanierung übernimmt, würde sich der Betrag voraussichtlich um weitere
170.000 Mark erhöhen'', erklärt Werner Stepanek. Natürlich gehe
dies nicht ohne die Stadt. Der Verein werde lediglich als Pächter und
Bauherr auftreten. Das Stadtbauamt, mit dem man gut zusammenarbeite, würde
die Planung und die Bauleitung übernehmen müssen, erklärt
Stepanek. Städtischen Zuschüssen und den notwendigen Verträgen
müssten aber sowohl der Bezirksrat als auch der Gemeinderat später
noch zustimmen.
Ziel des Fördervereins sei es, vor allem Spenden zu sammeln
und - soweit machbar - mit Eigenleistungen zur Sanierung auch des Umfelds
beizutragen. Voraussetzung für den Landeszuschuss ist, dass der
Farrenstall mindestens für zehn Jahre im Originalzustand erhalten bleibt.
Das heißt, dass das Gebäude in dieser Zeit nicht zu einem
Bürgertreff ausgebaut werden darf, wie bereits angedacht worden war. Der
Verein wolle den Stall aber auf jedem Fall beleben, so Werner Stepanek.
Eine Anregung hat er schon. Im Farrenstall steht noch eine alte
Kutsche, der ehemalige Faurndauer Leichenwagen. "Man könnte im Ort
herumfragen, wer noch alte Kutschen in einer Scheuer stehen hat'', befindet
Stepanek. Vielleicht entstehe auf diese Weise dann ein Faurndauer
Kutschenmuseum.
Die Gründungsversammlung findet am Montag, dem 23.Juli 2001,
um 20 Uhr im alten Faurndauer Rathaus statt.
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