Artikel aus der
Stuttgarter Zeitung
vom 21.7.2001
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Ein Verein soll den Farrenstall retten

Landesdenkmalamt bezuschusst die Sanierung voraussichtlich mit bis zu 670.000 Mark

GÖPPINGEN. Die Faurndauer wollen am kommenden Montag einen Verein gründen, um den 300 Jahre alten Farrenstall zu retten. Das denkmalgeschützte Gebäude ist einsturzgefährdet. Doch nun winken Sanierungszuschüsse vom Landesdenkmalamt.

Von Klaus Nonnenmacher

Über 300 Jahre alt ist das Stallgebäude im historischen Faurndauer Ortskern bei der staufischen Stiftskirche und dem ehemaligen Rathaus. Doch es ist mittlerweile einsturzgefährdet. Vor einem Jahr war gar von einem Abriss die Rede, doch die Faurndauer haben sich damals schnell zu einer Initiative zum Erhalt ihres Farrenstalls zusammengeschlossen. Aus dieser lockeren Verbindung, zu der sich dem Sprecher der Initiative Werner Stepanek zufolge rund 130 Bürger zusammengeschlossen haben, soll jetzt ein Förderverein "Initiative Alter Farrenstall Faurndau'' gegründet werden.

Die Chancen für die Erhaltung stehen gut. Die Stadtverwaltung hat auf den Aufschrei aus der Bürgerschaft reagiert. Der kommunale Stall, in dem bis vor 18 Jahren noch ein Bulle untergebracht war, ist für rund 20.000 Mark gesichert worden. Zudem wurde ein Sanierungskonzept ausgearbeitet und das Landesdenkmalamt mit eingeschaltet.

Nach ersten Berechnungen würde das rund 750.000 Mark kosten. "Es geht dabei vor allem um die Statik'', so Stepanek. In den fünfziger und den sechziger Jahren seien bei Umbauten tragende Stützbalken entfernt worden. Das Dach ist seither eingesackt, undicht geworden und deshalb sind weitere Balken durch die Nässe am Vermodern. Wie die Faurndauer Initiative befand jedoch auch das Landesdenkmalamt den Farrenstall für erhaltenswert und hat bereits Zuschüsse in Aussicht gestellt.

Rund zwei Drittel der Baukosten (500.000 Mark) würde das Land zur Sanierung beisteuern. "Wenn aber ein gemeinnütziger Verein die Sanierung übernimmt, würde sich der Betrag voraussichtlich um weitere 170.000 Mark erhöhen'', erklärt Werner Stepanek. Natürlich gehe dies nicht ohne die Stadt. Der Verein werde lediglich als Pächter und Bauherr auftreten. Das Stadtbauamt, mit dem man gut zusammenarbeite, würde die Planung und die Bauleitung übernehmen müssen, erklärt Stepanek. Städtischen Zuschüssen und den notwendigen Verträgen müssten aber sowohl der Bezirksrat als auch der Gemeinderat später noch zustimmen.

Ziel des Fördervereins sei es, vor allem Spenden zu sammeln und - soweit machbar - mit Eigenleistungen zur Sanierung auch des Umfelds beizutragen. Voraussetzung für den Landeszuschuss ist, dass der Farrenstall mindestens für zehn Jahre im Originalzustand erhalten bleibt. Das heißt, dass das Gebäude in dieser Zeit nicht zu einem Bürgertreff ausgebaut werden darf, wie bereits angedacht worden war. Der Verein wolle den Stall aber auf jedem Fall beleben, so Werner Stepanek.

Eine Anregung hat er schon. Im Farrenstall steht noch eine alte Kutsche, der ehemalige Faurndauer Leichenwagen. "Man könnte im Ort herumfragen, wer noch alte Kutschen in einer Scheuer stehen hat'', befindet Stepanek. Vielleicht entstehe auf diese Weise dann ein Faurndauer Kutschenmuseum.

Die Gründungsversammlung findet am Montag, dem 23.Juli 2001, um 20 Uhr im alten Faurndauer Rathaus statt.

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