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Artikel aus der
Stuttgarter Zeitung
vom 23.5.2003

 


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Einweihung des neuen Sitzes mit viel Prominenz

Döring stärkt Position des Landesdenkmalamts

Esslingen - Wirtschaftsminister Walter Döring hat sich zum Status des Landesdenkmalamts nach der Verwaltungsreform am Donnerstag weniger deutlich ausgedrückt als erwartet. Die Landesregierung strebt offenbar einen Kompromiss an.

VON ANNETTE MOHL

OB Jürgen Zieger hatte sich vor wenigen Tagen noch optimistisch gegeben, die Landesregierung lasse ihre Pläne womöglich fallen, Konservatoren des Denkmalamts künftig verschiedenen Regierungspräsidien zu unterstellen. Und auch zur Einweihung des neuen Sitzes der Behörde an der Berliner Straße 12 sagte er gestern vor viel Prominenz: "Ich hoffe, dass auch im Zuge einer Verwaltungsreform landeseinheitliche Zielvorgaben und Standards bei der Denkmalpflege fachlich zentral gebündelt bleiben."

Doch Döring klammerte das Landesdenkmalamt bei der Umstrukturierung nicht aus. Vielmehr sei entschieden, dass die Konservatoren bei den Regierungspräsidien eingegliedert würden. Sie sollen nach Vorstellung des Ministers aber "vor Ort zentral unterstützt werden". Döring: "Eine zentrale Organisationseinheit erscheint mir unverzichtbar." Das werde er in der Diskussion ganz entschieden vertreten. Und auch im Ministerrat sei klar: "Eine Schwächung durch eine Zersplitterung darf es nicht geben." OB Jürgen Zieger versicherte er, auf den Mietvertrag - das Land zahlt jährlich 500.000 Euro Mietzins - habe die Umstrukturierung keine Auswirkungen.

Nach zweijähriger Bauzeit wurde der neue Sitz für 150 Mitarbeiter gestern offiziell eingeweiht. Die Stadt investierte 15 Millionen Euro in die Sanierung des 1876 erbauten späteren Schelztor-Gymnasiums, einen sechsgeschossigen gläsernen Neubau und Werkstätten. In Esslingen, der Stadt der 1000 eingetragenen Denkmale, sei Denkmalpflege nichts besonderes, sagte Zieger. Sie sei Bestandteil des öffentlichen Raumes. Ministerialdirigent Thomas Knödler vom Finanzministerium bestätigte: "Historische Bausubstanz gibt es hier in einer Dichte wie selten." Dieter Planck, Präsident des Landesdenkmalamts, bezeichnete das Ensemble aus Alt- und Neubau mit der Restaurationswerkstatt als ideale Basis für eine wirkungsvolle und effiziente Denkmalpflege. Damit werde einer der wichtigsten Bestandteile der Kultur des Landes erhalten.

Interessierten stehen die Gebäude am 24. Mai von 10 bis 18 Uhr bei einem Tag der offenen Tür offen.
 
23.05.2003 - aktualisiert: 24.05.2003, 05:04 Uhr

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