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Keltenhaus völlig ausgebrannt Rund 300.000 Mark
Schaden - Vermutlich Brandstifter
Eberdingen - Ein Feuer hat das historische
Wohnhaus,
Teil eines Keltengehöfts, das derzeit neben dem
Keltenmuseum Hochdorf erbaut wird, am
frühen Sonntag morgen zerstört. Schaden: rund 300.000 Mark.
VON HANS-DIETER WESSBECHER
Große Bestürzung bei den Museumsmitarbeitern und bei
der Gemeindeverwaltung. Endlich war am Freitag nach monatelanger, mühsamer
Arbeit das keltische Wohnhaus fertig, das letzte Stroh auf dem Dach gedeckt. Da
kam am Sonntag morgen um 6 Uhr die Hiobsbotschaft, daß das Holzhaus in
Flammen steht. Das Gebäude brannte bis auf das Gerippe völlig aus.
Feuerwehren aus Eberdingen, Hochdorf und Hemmingen konnten nicht verhindern,
daß der historische Nachbau zerstört wurde. Die Flammen fanden im
Stroh und Holz zu leicht Nahrung. Zwar spricht die Polizei noch von einer
bislang ungeklärten Brandursache, doch für Bürgermeister Rolf
Fetzer ist klar: "Das kann nur Brandstiftung gewesen sein.'' Dabei verweist er
auf einen anderen Brand im Sommer diesen Jahres, als eine Scheune abgebrannt
war und der Fall bis heute nicht geklärt ist. Zudem habe er von zwei
weiteren Brandversuchen seither erfahren. Fetzer: "Möglicherweise ist bei
uns ein Pyromane unterwegs.'' "Die Arbeit von vier Handwerkern, die seit
Mai das Keltenwohnhaus aufbauten, ist zunichte gemacht'', beklagt Fetzer. Sie
hätten noch am Freitag das aus Polen herbeigeschaffte, von Hand
gedroschene Stroh auf das Dach gelegt. Und im Haus lagen weitere 90 Kubikmeter
Stroh für die anderen Gebäude des Keltengehöfts. "Die Handwerker
haben vor ein paar Tagen auch schon mit dem Bau des Grubenhauses begonnen.''
Man sei dem Aufbau des Keltendorfs gut im Zeitplan gewesen und wäre
bis zum zweiten Keltenfest im Juni 1999 mit der neuen Attraktion "rechtzeitig
fertig geworden''. Um in der Konkurrenz zu anderen Museen bestehen und mehr
Besucher anlocken zu können, wagte die Gemeinde den Nachbau des
Gehöfts - nach Befunden einer gegenüber dem Museum ausgegrabenen
Siedlung. Den Mittelpunkt bildet dabei das 14 mal zehn Meter große und
neun Meter hohe keltische Wohnhaus, das in Handarbeit aus Holz und Stroh erbaut
wurde. |