STUTTGART 10.09.1997



»Stuttgart 21«: Im Herbst Umbau für den Info-Turm

Zwei Millionen Mark sind genehmigt - Aussichtsterrasse und Bistro darunter - Viele Modelle und vielleicht Miniaturzüge

VON GERT FACH

Über drei Jahre lang gab es zwar viele Informationen zu ,,Stuttgart 21'' - über deren Bürgernähe und Verständlichkeit waren jedoch Klagen üblich. Mit einem Info-Zentrum im Turm des Hauptbahnhofs soll alles ganz anders werden.

Für zwei Millionen Mark wird der 56 Meter hohe Turm des Hauptbahnhofs (1914 bis 1927 nach Plänen von Paul Bonatz gebaut) in ein Informationszentrum für ,,Stuttgart 21'' umgewandelt: ganz oben eine mit einem Eisengitter gesicherte Aussichtsterrasse, um das künftige Baugelände überschauen zu können; darunter Konferenzräume; im nächsten Stockwerk ein Bistro mit Ausstellungsräumen; es folgen drei weitere Etagen, die fast ausschließlich für Ausstellungen reserviert sein werden. Die übrigen drei Stockwerke bleiben wie bisher von der Deutschen Bahn AG (DB) belegt. Dies muß jedoch nicht auf Dauer so bleiben. ,,Da ist durchaus ein Zuwachs für das Info-Zentrum möglich'', sagt Hans Dieterle, Pressesprecher der DB Projekt GmbH. Dies kommt vor allem dann in Frage, wenn die ersten Investoren für das freiwerdende Bahngelände ihre Vorhaben vorstellen möchten.

Im Herbst soll der Umbau des Turms beginnen - ohne den Betrieb des Bahnhofs zu beeinträchtigen. Die Pläne stammen von den Stuttgarter Architekten PSK'A/FKS Generalplaner GmbH. Die Eröffnung ist spätestens im März 1998 geplant. Die Pläne für den Umbau sind beim Eisenbahnbundesamt, der Rechtsaufsicht für die DB, eingereicht worden. Da dieses Vorhaben bereits im Vorfeld abgesprochen worden ist, dürfte die Zustimmung nur eine Formsache sein.

Das Ziel im neuen Info-Turm: eine verständliche Darstellung der gesamten neuen Schnellbahntrasse, des neuen Hauptbahnhofs, wohl auch des neuen Filderbahnhofs und der Struktur des ersten Baugebiets zwischen SüdwestLB und Heilbronner/Wolframstraße. Es sind vor allem Modelle zu sehen. Mit Märklin wird verhandelt, ob diese mit kleinen Zügen noch anschaulicher werden könnten.

Getragen wird das Info-Zentrum vom Verein ,,Forum Stuttgart 21'', dessen Etat sich die DB und die Stadt teilen. Der Gemeinderat hat fürs laufende Jahr 400.000 Mark und für die folgenden Jahre jeweils 600.000 Mark genehmigt. Die DB bezahlt das Doppelte. ,,Wir schreiben gerade die Aufträge für Konzeption und Ausführung der Ausstellung aus'', sagt Susanne Wetterich, Leiterin des Presse- und Informationsamts der Stadt, die mit Hans Dieterle die Geschäfte des Vereins führt.

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