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»Stuttgart 21«: Im Herbst Umbau für den Info-TurmZwei
Millionen Mark sind genehmigt - Aussichtsterrasse und Bistro darunter -
Viele Modelle und vielleicht Miniaturzüge
VON GERT FACH
Über drei Jahre lang gab es zwar viele Informationen zu
,,Stuttgart 21'' - über deren Bürgernähe und Verständlichkeit
waren jedoch Klagen üblich. Mit einem Info-Zentrum im Turm des
Hauptbahnhofs soll alles ganz anders werden.
Für zwei Millionen Mark wird der 56 Meter hohe Turm des
Hauptbahnhofs (1914 bis 1927 nach Plänen von Paul Bonatz gebaut)
in ein Informationszentrum für ,,Stuttgart 21'' umgewandelt: ganz
oben eine mit einem Eisengitter gesicherte Aussichtsterrasse, um das künftige
Baugelände überschauen zu können; darunter Konferenzräume;
im nächsten Stockwerk ein Bistro mit Ausstellungsräumen; es
folgen drei weitere Etagen, die fast ausschließlich für
Ausstellungen reserviert sein werden. Die übrigen drei Stockwerke
bleiben wie bisher von der Deutschen Bahn AG (DB) belegt. Dies muß
jedoch nicht auf Dauer so bleiben. ,,Da ist durchaus ein Zuwachs für
das Info-Zentrum möglich'', sagt Hans Dieterle, Pressesprecher
der DB Projekt GmbH. Dies kommt vor allem dann in Frage, wenn die
ersten Investoren für das freiwerdende Bahngelände ihre
Vorhaben vorstellen möchten.
Im Herbst soll der Umbau des Turms beginnen - ohne den Betrieb des
Bahnhofs zu beeinträchtigen. Die Pläne stammen von den
Stuttgarter Architekten PSK'A/FKS Generalplaner GmbH. Die Eröffnung
ist spätestens im März 1998 geplant. Die Pläne für
den Umbau sind beim Eisenbahnbundesamt, der Rechtsaufsicht für
die DB, eingereicht worden. Da dieses Vorhaben bereits im Vorfeld
abgesprochen worden ist, dürfte die Zustimmung nur eine Formsache
sein.
Das Ziel im neuen Info-Turm: eine verständliche Darstellung der
gesamten neuen Schnellbahntrasse, des neuen Hauptbahnhofs, wohl auch
des neuen Filderbahnhofs und der Struktur des ersten Baugebiets
zwischen SüdwestLB und Heilbronner/Wolframstraße. Es sind
vor allem Modelle zu sehen. Mit Märklin wird verhandelt, ob diese
mit kleinen Zügen noch anschaulicher werden könnten.
Getragen wird das Info-Zentrum vom Verein ,,Forum Stuttgart 21'',
dessen Etat sich die DB und die Stadt teilen. Der Gemeinderat hat fürs
laufende Jahr 400.000 Mark und für die folgenden Jahre jeweils
600.000 Mark genehmigt. Die DB bezahlt das Doppelte. ,,Wir schreiben
gerade die Aufträge für Konzeption und Ausführung der
Ausstellung aus'', sagt Susanne Wetterich, Leiterin des Presse- und
Informationsamts der Stadt, die mit Hans Dieterle die Geschäfte
des Vereins führt.
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