Schloß Ludwigsburg bis 2004 in goldenem Glanz
Das Land Baden-Württemberg hat Sanierungsgelder für
den ehemaligen Fürstenbau aufgestockt
Ludwigsburg - Zum 300-Jahr-Jubiläum der Barockstadt im
Jahre 2004 soll die Schloßanlage in goldenem Glanz
erstrahlen. Deshalb hat das Land Baden-Württemberg die
Sanierungsmittel nochmals aufgestockt.
VON HANS-DIETER WESSBECHER
Der genehmigte Gesamtrahmen für die Instandsetzung und
Sanierung Ludwigsburger Schloß ist im Doppelhaushalt 1998/99
des Landes um 32 Millionen Mark auf 145,6 Millionen Mark
ausgedehnt worden. Denn trotz der Finanznöte will das Land für
das Aufmöbeln des Ludwigsburger Kulturdenkmals nicht knausrig
sein.
Die zusätzlichen Millionen müssen aber nicht durch
Einsparungen an anderer Stelle zusammengekratzt werden, sondern
werden bei den Spielbanken abkassiert, bestätigt der Sprecher
des Finanzministeriums, Norbert Eisenmann. Denn das Geld aus den
Spielsalons dürfe vom Land nur zweckgebunden eingesetzt
werden, etwa für den Fremdenverkehr, für
Infrastrukturverbesserungen, staatliche Heilbäder oder eben für
Kulturdenkmale. Mit der Aufstockung ist zudem die Finanzierung
eines Keramikmuseums samt Eingang im Neuen Hauptbau des Schlosses
für rund 9,7 Millionen Mark gesichert. Baubeginn soll 1999
sein, wobei allerdings noch die Baufreigabe fehle, so Eisenmann.
Nicht abgedeckt vom Sanierungsetat sei dagegen das geplante
Textilmuseum für die Schau historischer Kleider im Festinbau.
Wie das einstige Residenzschloß am früheren württembergischen
Regierungssitz Ludwigsburg einmal aussehen soll, können die
Besucher bereits am 1704 errichteten Alten Hauptbau bewundern.
Dort verwandelten die Handwerker für rund sechs Millionen
Mark das schmuddelige Gebäude wieder in einen ansehnlichen Fürstenbau:
mit einer Farbe in Grünlich-Grau sowie hellen, goldockernen Tönen.
Inzwischen werden die nächsten Millionen für das Neue
Corps de Logis, das 1725 vom Baumeister Frisoni als
moderne Erweiterung zum Altbau entworfen wurde, ausgegeben. Zum
Leidwesen der Besucher in diesem Sommer. Sie erleben die Südfassade,
die als schönste Seite des Barockschlosses gilt, zum Großteil
verhüllt und können sie daher nicht als Kulisse fürs
Familienfoto nutzen.
Dafür gibt es bald eine neue Attraktion zu bewundern: das für
zwölf Millionen Mark renovierte Schloßtheater mit
seiner historischen Bühnenmaschinerie. In dem wertvollen
Kleinod von welthistorischem Rang treten in diesem Jahr auch
wieder die Schloßfestspiele auf.
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