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Denkmal der Liebe über den Tod hinaus¸¸Nur
Sie'' steht unter dem Porticus einer Grabkapelle auf dem Heslacher
Friedhof. Es ist das in Stein gemeißelte Zeugnis einer Liebe über
den Tod hinaus. Constantin Graf von Benckendorff hatte 1823 die
Kapelle mit Kuppel und zwei ionischen Säulen bei dem Baumeister
Giovanni Salucci in Auftrag gegeben, nachdem er ¸¸mit
blutendem Herzen'' Verwandten und Freunden traurige Nachricht geben
mußte. ¸¸Daß meine ewig geliebte, unvergeßliche
Gemahlin Natalie, geb. von Alopeus, den 29. Jenner entschlummert
ist. Nur 27 Jahre weilte sie auf Erden, ihre Liebe schuf mir den
Himmel auf Erden, mit ihr ist mein Himmel entschwunden.''
Noch heute gehen diese Worte der Todesanzeige in der Schwäbischen
Chronik zu Herzen. Und nicht nur die Heslacher verweilen mit Rührung
vor dem Denkmal einer großen Liebe, in dem der Graf nur fünf
Jahre später selbst die letzte Ruhe fand, nachdem er im
russisch-türkischen Krieg in Bulgarien am 18. August 1828 an
Typhus starb. Eine alte Heslacherin war es auch, die der drohende
Verfall des Denkmals grämte. ¸¸Se lasset's
verkomme'', äußerte sie deshalb vorwurfsvoll zur
FDP-Stadträtin Ursel Bucher, die daraufhin einen
unverdrossenen Kampf um die Sanierung führte. Mit Erfolg!
Dank der gemeinsamen Anstrengung von Stadtverwaltung,
Landesdenkmalamt und der Denkmalstiftung wurden schließlich
die benötigten 217000 Mark aufgebracht, um das Mausoleum in
Form eines griechischen Rundtempelchens und nach dem Vorbild der
Grabkapelle auf dem Württemberg wieder instandzusetzen.
Nicht nur Steinmetzarbeiten und Farbanstriche brachten neuen
Glanz, auch das Familienwappen und zwei gußeiserne Ziervasen
im Vorraum wurden saniert. Und wenn am heutigen Samstag Johann Kaßberger,
Priester der russisch-orthodoxen Kirche in Stuttgart, um 11 Uhr
ein österliches Totengedenken nach russisch-orthodoxem Ritus
zelebrieren und ein Kreuz weihen wird, werden auch die von J.H.
Dannecker modellierten Marmorbüsten des liebenden Paares
wieder in blendendem Weiß prangen. tel
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