Stuttgarter
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REGION STUTTGART 13.6.1998

 

Große Grabung im Süden Herrenbergs

Herrenberg (sas) - Noch bis Oktober läßt das Landesdenkmalamt im Süden Herrenbergs ein Gräberfeld aus alamannischer Zeit freilegen. Der erst vor drei Jahren entdeckte Totenacker gilt unter Archäologen als Glücksfall: In der Regel sind alamannische Friedhöfe zumindest teilweise überbaut. In dem ausgedehnten Grabungsfeld im Gewann Zwerchweg vermuten die Forscher hingegen insgesamt 600 Grabstätten. Knapp 80 davon sind inzwischen freigelegt.

Die historischen Hinterlassenschaften in dem künftigen Herrenberger Baugebiet waren 1995 von Luftbildarchäologen entdeckt worden. Ihnen fielen beim Überfliegen des Geländes rechteckige Verfärbungen in der Ackerkrume auf. Die 1996 begonnenen Ausgrabungen mußten allerdings ein Jahr später abgebrochen werden - das Land hatte die Zuschüsse für 1997 gestrichen.

Nach einer einjährigen Pause wurden die Arbeiten jetzt wieder aufgenommen. Bisherige Prunkstücke der großen Grabungskampagne sind eine verzierte Schuhschnallengarnitur aus Bronze und ein fast vollständig erhaltenes Tongefäß, die Aufschlüsse über die Entwicklung des Volksstamms und seine soziale Struktur geben können. Allerdings sind längst nicht mehr in allen der aus dem 6. und 7. Jahrhundert stammenden Gräber auch noch Grabbeigaben zu finden: Auf den Friedhöfen trieben oft bald nach der Belegung die Grabräuber ihr Unwesen.