|
Stadt,
Bahn und Regierungspräsidium drücken aufs Gas
Im Schnellzugtempo soll Stuttgart 21 vorankommen Am
Mittwoch Empfehlung zum Gleisverlauf - Bauausstellung geplant
Beim Projekt Stuttgart 21 soll es auch nach der Sommerpause im
Schnellzugtempo weitergehen. Das Regierungspräsidium hat
inzwischen die Vorprüfung für die Umgestaltung des
Bahnknotens Stuttgarts abgeschlossen - und will schon am Mittwoch
Bilanz ziehen.
Und die Stadt arbeitet intensiv an den ersten Bebauungsplänen
für den neuen Stadtteil am Haupt- bahnhof, ebenso an der
Vorbereitung einer internationalen Bauausstellung.
Die ,,wichtigste Entscheidung'' noch in diesem Halbjahr ist aus
Sicht der Stadt diejenige über den neuen Bahnhof, so Raimund Gründler,
der persönliche Referent von Oberbürgermeister Wolfgang
Schuster. Am 4. November will sich das Preisgericht des
Realisierungswettbewerbs für eines von vier Modellen entscheiden,
die unter mehr als 100 Bewerbungen in die Endrunde gekommen waren.
Eine weitere richtungsweisende Erkenntnis verspricht der Abschluß
des Raumordnungsverfahrens, bei dem das Regierungspräsidium
Stuttgart (RP) federführend ist. Dabei geht es - noch vor dem
eigentlichen Genehmigungsverfahren - um die Prüfung des von der
Deutschen Bahn AG geplanten Gleisverlaufs beim künftigen
Bahnknoten Stuttgart. Die Behörde kam dabei schneller als
erwartet voran - dies nicht zuletzt, weil für die eigens
zusammengestellte Projektgruppe eine Urlaubssperre verhängt
wurde, so RP-Sprecher Ralph Michael König. Binnen zehn Monaten
galt es, 100 Stellungnahmen von betroffenen Kommunen, Behörden,
Verbänden und Bürgerinitiativen sowie 13700 private
Einwendungen eingehend unter die Lupe zu nehmen. Nun sollen
Problempunkte benannt, aber auch Optimierungsvorschläge
unterbreitet werden. So gehen Insider davon aus, daß das RP etwa
auf den Fildern eine unterirdische Westumfahrung empfehlen wird.
Professor Hans Sommer, Chef der bahneigenen Projektgesellschaft
Stuttgart 21, hat ,,keine Signale erhalten'', rechnet insgesamt aber
nicht mit überraschenden Wendungen.
Unterdessen wird in der Stadtverwaltung fieberhaft weiter an der städtebaulichen
Seite von Stuttgart 21 gebastelt. Noch in diesem Jahr soll für
ein Teilgebiet des neuen Stadtquartiers im Zwickel zwischen
Heilbronner Straße, Wolframstraße und Südwest LB der
Aufstellungsbeschluß für einen Bebauungsplan auf den Weg
gebracht werden. Erst wenn der Bebauungsplan stehe, könne mit
Investoren konkret verhandelt werden, so Gründler.
Für die bei der Wolframstraße oberirdisch geplante neue
Stadtbahnhaltestelle wird noch vor Weihnachten ein
Realisierungswettbewerb ausgeschrieben. Und nicht zuletzt wird ein
europaweiter städtebaulicher Wettbewerb für das Gebiet C
zwischen Nordbahnhof- und Löwentorviertel vorbereitet. Damit
verknüpft werden soll nach dem Willen von Oberbürgermeister
Wolfgang Schuster eine internationale Bauausstellung und das Thema
Solarstadt. Ziel sei es, analog zu der in den 20er Jahren entstandenen
Weißenhofsiedlung, eine Architektur mit weltweiter Ausstrahlung
zu schaffen. wö
|