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Qual
der Wahl am ,,Tag des offenen Denkmals''
Von der Jungsteinzeit bis zum Schwungrad der Ölmühle
Elf Städte und Gemeinden zeigen am Sonntag seltene Schätze
LUDWIGSBURG. Einmal miterleben, wie man vor achtzig Jahren aus
heimischen Ölfrüchten feines Speiseöl gepreßt
hat, einen Blick in die Begräbnisstätten der frühesten
Siedler im Neckarland werfen oder für ein paar Minuten im vornehm
gestalteten Wohnzimmer eines angesehenen Kaufmanns aus der Barockzeit
verweilen: Der ,,Tag des offenen Denkmals'' am 14. September macht es
möglich. Was vor fünf Jahren mit einer bescheidenen Auswahl
begonnen hat, hat sich zu einer eindrucksvollen und vielfältigen
Präsentation von Kulturdenkmalen ausgeweitet. In elf Städten
und Gemeinden im Kreis Ludwigsburg beteiligen sich staatliche,
kommunale und private Einrichtungen am europaweit gefeierten ,,Tag des
offenen Denkmals''.
Das Museum im Adler in Benningen, Ludwigsburger Straße 9, lädt
von 14 bis 17 Uhr dazu ein, das während des Dreißigjährigen
Krieges von Melchior Hirschmann erbaute stattliche Anwesen und die
heimatkundliche Sammlung anzuschauen. Mit einer besonderen Stadtführung
wartet die Stadt Besigheim auf. Um 11 Uhr trifft man sich an der Enzbrücke,
um bei einem anschließenden Rundgang auf versteckte Details an
alten Bauwerken zu achten.In Erdmannhausen kann man sich von 13 bis 17
Uhr an der Schulstraße in der evangelischen Pfarrkirche St.
Januaris umschauen. Das frühgotische Gotteshaus mit ehemaliger
Wehrmauer zeigt im Inneren viele Besonderheiten. Auch in Großingersheim
ist von 11 Uhr an im Ortszentrum die einst wehrhafte Pfarrkirche St.
Martin im Besichtigungsprogramm. In Großsachsenheim wartet die
Stadtkirche von 12 bis 19 Uhr auf Besucher.
Ludwigsburg, die Barockstadt mit eindrucksvollen Schlössern
und Gärten, präsentiert sich am ,,Tag des offenen Denkmals''
von ganz anderer Seite. Kasernen gehören zum Stadtbild - auch
nach Abzug der US-Army und der Bundeswehr. Was macht man künftig
mit militärischen Liegenschaften, die unter Denkmalschutz stehen?
Auf diese Frage wollen Sonderführungen Antwort geben. Um 11 und
um 15 Uhr gibt es geführte Rundgänge durch die
Reinhardtskaserne (Königinallee),in der sich gerade das neuen
Film- und Medienzentrum etabliert. Im Kasernenareal an der
Mathildenstraße hat sich die Filmakademie Baden-Württemberg
bereits eingerichtet. Um 10 und um 14 Uhr werden hier Führungen
angeboten.
Marbach am Neckar hat nicht nur die Ausstellungsstätten, die
an Leben und Werk von Friedrich Schiller einnern. Jeweils von 14 bis
17 Uhr ist in der Torgasse 13 das Geburtshaus des Mathematikers,
Astronomen und Erfinders Tobias Mayer geöffnet. Nur wenige Meter
weiter in der Oberen Holdergasse wartet eine voll funktionstüchtige
Ölmühle, deren Technik im wesentlichen aus den ersten Jahren
dieses Jahrhunderts stammt.
In der Ostergasse 1 in Markgröningen kann man sich um 11 und
um 14 Uhr einer Führung durch das vorbildlich restaurierte
ehemalige Kaufmannshaus anschließen. Die Gemeinde Remseck bietet
zwischen 10 und 16 Uhr Führungen im Aldinger Schloß an. In
Walheim ist ganztägig das Römerhaus geöffnet.
Das umfangreichste Besichtigungsangebot gibt es in Vaihingen/Enz.
Wohl zum letzten Male werden die archäologischen Ausgrabungen
eines jungsteinzeitlichen Dorfes in Ensingen gezeigt. Führungen
sind um 11, 13, 15 und 16 Uhr vorgesehen. Auch in der evangelischen
Stadtkirche werden geführte Rundgänge angeboten. Wer schon
lange mal einen Blick in die beiden alten Stadttürme, den Pulver-
und den Haspelturm werfen wollte, hat dazu in der Zeit von 11 bis 16
Uhr Gelegenheit. Um 16 Uhr ist Schloß Kaltenstein Ausgangspunkt
für eine Stadtführung. Erstmals öffnet eines der ältesten
Wohnhäuser von Enzweihingen seine Türen für die Öffentlichkeit:
Von 10 bis 17 Uhr steht das restaurierte Privathaus Im Biegel 8 zur
Besichtigung frei. orn
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