StZ Kreis Esslingen 12.09.1997



,,Tag des offenen Denkmals''

Pendeln zwischen Römerzeit und Mittelalter

,,Gotik auf den Fildern'' und im Neckartal Esslinger ,,Türme, Brücken, Mauern''

ESSLINGEN. Die Qual der Wahl hat, wer im Landkreis Esslingen am ,,Tag des offenen Denkmals'' nach einem sonntäglichen Ausflugsziel sucht. In Neckartal und Albvorland, auf Schurwald und den Fildern bestehen etliche Gelegenheiten, Sehenswürdigkeiten näher kennenzulernen. In Lenningen beispielsweise das ,,Oberlenninger Schlößle'' (10 bis 17 Uhr) oder den Römerpark in Köngen (10 bis 18 Uhr). Wer mehr zum sakralen Bauwerk aus dem Mittelalter tendiert, für den könnte die ,,Gotik auf den Fildern'' das Richtige sein. Um 14.15 Uhr will der heimatkundige Jürgen Gruß die St.-Antholianus-Kirche in Filderstadt-Plattenhardt und um 15.30 Uhr die St.-Georgs-Kirche im benachbarten Bonlanden vorstellen. Gotik mit Gruß gibt's an diesem Tag auch in mehreren Kirchen auf Stuttgarter Markung. Auf dem Schurwald bietet sich eine Wanderung kombiniert mit einer Kirchenbesichtigung an. In den Aichwalder Teilorten Krummhardt und Aichschieß stehen ganztägig zwei Kirchen offen, von denen St. Gereon in Aichschieß vor allem durch qualitätvolle Fresken von sich reden macht.

In Esslingen steht der Denkmalstag unterm Motto ,,Brücken, Tore, Mauern'', allesamt Zeugen reichen historischen Erbes und von elf Uhr an bei verschiedenen Stadtführungen anzusteuern. Die Spaziergänge durch den historischen Stadtkern können außerdem mit einem Blick in das Alte Rathaus kombiniert werden, wo über den Stand der Sanierungsarbeiten, über die historische Rathausuhr und das Glockenspiel informiert wird. Mit einem ,,Marktplatz der Möglichkeiten'' im Erdgeschoß reichern Anrainer das Angebot an.

Wadenspannend - Vorsicht, viele Treppen - könnten Besuche in einem der drei geöffneten Stadttortürme (Wolfs- , Schelz- und Pliensautor) sein, die allesamt neben interessanten Einblicken dank der Nutzer (unter anderem Böhmerwäldler, Sudetenchor, Ingenieur-Vereinigung Vektor) auch Stärkung verheißen. Nicht nur zinnenbestückte Türme können bestiegen werden. Auch die Esslinger Burg, Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, darf bei zwei Spaziergängen (13 und 16 Uhr) unter Führung von Christian Ottersbach fachkundig ,,erobert'' werden. Daß Esslingen seit alters her den Ruf einer Weinstadt genießt, davon können sich Besucher nach der Denkmaltour im Keller der Weingärtnergenossenschaft (Webergasse 7) oder in der 650 Jahre alten Kelter des Weinguts Kusterer (Untere Beutau 16) überzeugen. ege

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