Es stand in der »Stuttgarter« ... am 15.8.1997
Denkmalamt
zufriedenWindstoßer-Villa bleibt erhaltenDer Hilferuf von Stadtkonservator Wolfgang Mayer via ,,Stuttgarter Zeitung'' hatte Erfolg. Die denkmalgeschützte Villa Windstoßer ist verkauft, die neue Besitzerin will den Bungalow an der Neuen Weinsteige sanieren und danach selbst darin wohnen. ,,Die Sache ist sehr gut gelaufen'', zieht Mayer, der sich über die große Resonanz freut, zufrieden Bilanz. ,,Das zeigt, daß die sonst viel gescholtene Architektur der 50er Jahre doch ihre Interessenten hat, zumal die neue Besitzerin eine architekturinteressierte junge Frau ist.''Gebaut wurde das Haus Mitte der 50er Jahre von Max Bächer, einem der großen Stuttgarter Nachkriegsarchitekten, für seinen Freund, den Fotografen Ludwig Windstoßer. Das Einfamilienhaus gilt für den süddeutschen Raum als Musterbeispiel einer modernen Bungalowarchitektur. ,,Eines der schönsten Häuser, die ich je gebaut habe'', sagt Bächer. Den Garten, inzwischen verwildert, hat der renommierte Landschaftsarchitekt Hans Luz gestaltet. Doch die Situation um das Haus Windstoßer war zuletzt einigermaßen vertrackt. Ein Privatmann aus Leonberg hatte die Villa Anfang 1996 für rund 1,3 Millionen Mark erworben. Er wollte auf dem Aussichtsgrundstück in begehrter Hanglage mehrere Appartements bauen. Erst nach dem Verkauf wurde der Bau zum Kulturdenkmal erhoben. Trotzdem hätte ein Abbruchantrag des neuen Besitzers keine schlechten Chancen gehabt. Allerdings war der Privatmann bereit, die Windstoßer-Villa abzugeben, wenn sich daraus für ihn finanziell keine Nachteile ergeben. Auf den StZ-Artikel hätten sich rund 50 Interessenten gemeldet, mehr als ein Dutzend sei bereit gewesen, das Haus zu kaufen, so Mayer. Den Zuschlag habe eine Käuferin bekommen, die sich bereit erklärt habe, ,,alle Vorgaben des Denkmalschutzes zu erfüllen''. Bei der gemeinsamen Besichtigung des Hauses hätten sich keinerlei Schwierigkeiten ergeben, zumal die junge Frau bereits bei einem anderen Projekt ,,sehr gut'' mit der Denkmalpflege zusammengearbeitet habe. Nach Angaben Mayers ist der Verkäufer trotz des großen Interesses bei seiner ursprünglichen Preisforderung geblieben. Die neue Besitzerin werde schon bald mit den Sanierungsarbeiten beginnen, die wohl einen sechsstelligen Betrag verschlingen werden. So müssen der Holzanstrich erneuert, die Betonteile saniert und das Dach überprüft werden. Handfest muß im Garten zugelangt werden. Mayers Empfehlung: ,,Kettensäge und Heckenschere.'' dud |
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© 1997 Stuttgarter Zeitung, Germany 15.8.1997 |