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Weichen für die Kulturarbeit gestellt Historischer
Kornwestheimer Bahnhof neuer Bestimmung übergeben
KORNWESTHEIM. In vollen Zügen haben die Kornwestheimer am
Wochenende die Umwidmung des alten Personenbahnhofs zum Vereinsdomizil
gefeiert. Mit der Renovierung des Kulturdenkmals ist die vor mehr als
zehn Jahren begonnene Umgestaltung des gesamten Bahnhofsbereichs
abgeschlossen, die Oberbürgermeister Ernst Fischer bei der
offiziellen Übergabe des Vereinshauses am Samstag als ,,bisher größtes
städtisches Sanierungsprojekt'' bezeichnete. Die neue Nutzung des
alten Personenbahnhofs war möglich geworden, nachdem das neue
Bahnhofcenter 1992 fertiggestellt worden war. Die Sanierung des
kompletten Bahnhofsbereichs kostete die Eisenbahnerstadt insgesamt
rund 40 Millionen Mark. Für die denkmalgerechte Restaurierung des
alten Bahnhofs hatte der Gemeinderat eine Kostenobergrenze von 2,6
Millionen Mark festgelegt. Fischer kündigte an, daß das
Limit bei der Endabrechnung voraussichtlich um 200.000 Mark
unterschritten werde.
Von nun an wird die einst bedeutende Drehscheibe des württembergischen
Güter- und Personentransports zum Ausgangspunkt für ganz
neue Verbindungen. Mitten im Geschehen an den Gleisen hat die mobile
Jugendarbeit der Stadt ihre Anlaufstelle eingerichtet. In dem
historischen Gebäude stehen die Weichen jetzt vollständig
auf Kultur. Das führten die neuen Nutzer des Bahnhofs bei zwei
Tagen der offenen Tür vor. Die Egerländer Gmoi hat eine
Heimatstube eingerichtet, in der ihre Mitglieder die Kunst des
Spitzenklöppelns sowie verschiedene Volkstänze darboten. Dem
historischen Umfeld entsprechend zeigten die Kornwestheimer
Filmamateure Kurzfilme über die Vergangenheit der
Eisenbahnerstadt. Daß der Begriff Takt im Bahnhof jetzt nichts
mehr mit dem Fahrplan, sondern mit Musik zu tun haben wird,
verdeutlichten die städtischen Orchester und die Narrenzunft ,,Krähenhexen''
ebenso wie die private Ballettschule, die an den Bahngleisen neue
Schritte einstudieren wird. Für das internationale Flair, das zu
einem Bahnhof gehört, selbst wenn er ausrangiert ist, sorgen in
Zukunft die Mitglieder des Griechischen Kulturvereins, der gleichfalls
im Bahnhof Quartier bezogen hat. ral
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