Denkmalgeschützter Biergarten soll zu neuer Blüte
gelangen
Pavillons im Ratskellergarten werden in die Bewirtschaftung
einbezogen- Gartensaison beginnt im Mai noch einmal mit
provisorischen Buden
LUDWIGSBURG. Die Blütenträume vom waschechten
Biergarten inmitten der Barockstadt können im kommenden Jahr
Wirklichkeit werden. Der historische Ratskellergarten soll dann
mit einer Küche und einer Selbstbedienungsabteilung aufgemöbelt
sein. Zwei der der bestehenden Pavillons sollen in das
gastronomische Freiluft-Geschehen im Herzen von Ludwigsburg
einbezogen werden und die Voraussetzungen für eine flotte
Versorgung schaffen. Nach jahrelanger Diskussion über die
organisatorischen Bedingungen im Ratskellergarten haben die
Mitglieder des Bauausschusses nach Einschätzung von Baubürgermeister
Albrecht Bogner jetzt das Ei des Kolumbus gefunden.
Einmütigkeit hatte darüber bestanden, daß der Pächter,
der an schönen Sommertagen an die tausend Gäste
bewirtet, einen Versorgungsstützpunkt im Garten selbst
braucht. Nur so seien alle Teile des Geländes zu
bewirtschaften. Zur Gestaltung gab es jedoch unterschiedliche
Vorstellungen. Zahlreiche Pläne waren diskutiert und
verworfen worden. Eine Zeitlang war ein Anbau entlang der
Gartenmauer im Gespräch, er wurde abgelehnt. Der Garten ist
wie der Ratskeller selbst als Kulturdenkmal eingestuft.
In jüngster Zeit war eine Schirmbar in die Diskussion
gekommen. Die Bar wurde als städtebaulich unpassend und für
die Interessen des Pächters nicht ausreichend gestrichen.
Jetzt werden die bestehenden Pavillons zur Versorgung der
Biergartenfreunde herangezogen. Es ist vorgesehen, daß das
westliche Gebäude zur Seestraße hin zu einer Küche
umgebaut wird. Der südliche zum Liegenschaftsamt hin gelegene
Pavillon soll zur Selbstbedienungstheke umfunktioniert werden.
Zugunsten der Frischluftfreunde müssen die beiden
Harmonika-Vereine, die gegenwärtig den südlichen
Pavillon für ihre Proben nutzen, in einen anderen Übungsraum
umziehen. Die Stadträte sind zuversichtlich, daß eine für
alle Seiten akzeptable Lösung gefunden werden könne.
Die Biergartenbesucher müssen sich in der bevorstehenden
Freiluftsaison allerdings noch einmal mit der Aussicht auf bessere
Zeiten trösten. Die Pavillons werden erst im kommenden Jahr für
die gastronomische Nutzung zur Verfügung stehen.
Dennoch wühlen sich in diesen Tagen bereits Bagger durch
die grüne Oase im Stadtzentrum. Sie sind die Vorboten der künftigen
Umgestaltung. Ehe der Garten am 1. Mai wieder eröffnet wird,
sollen die Versorgungsleitungen für Strom, Wasser und
Abwasser zu den Pavillons verlegt werden. Die Bauarbeiten wurden
nach Auskunft der Stadtverwaltung vorgezogen, um den
Biergartenbetrieb nicht zu beinträchtigen. Wenn die Bänke
aufgestellt werden, sollen die Gräben zugeschüttet sein.
In dieser Saison werden die Speisen und Getränke noch einmal
aus den provisorischen Buden geliefert. ral
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