Das Fundgut aus dem Bach bestätigt dank seines guten Erhaltungszustandes das Bild von der Lebensführung der Karmelitermönche, das im Klosterareal selbst anhand des Scherbenmaterials zu gewinnen war: die Angehörigen eines Bettelordens lebten in beachtlichem Wohlstand. Wie die wohlsituierten Bürger Esslingens benutzten sie bei Tisch Gläser, die z.T. von weither importiert wurden. Das gesamte tönerne Schenkgeschirr des 13. bis frühen 15. Jhs. besteht ausschließlich (!) aus sog. rotbemalter Feinware, der Qualitätsware schlechthin im nördlichen Schwaben. Zu den erwähnten Gläsern gesellen sich zahlreiche -ebenfalls importierte- Trinkbecher aus echtem Steinzeug. Schließlich unterstreicht auch das Vorhandensein mindestens eines frühen Ofens mit glasierten Reliefkacheln des 14. Jh., daß das Armutsideal schon bald nicht mehr befolgt wurde.
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